Man kann das Nibelungenlied in einem Satz zusammenfassen (zumindest, wenn man unseren Interpretationsansatz hat):

"Finger weg vom Schatz der Nibelungen!"

Oder man kann das gesamte "Original" lesen (siehe Nibelungenlied).

Zwischen diesen beiden Extremen gibt es eine große Bandbreite an Möglichkeiten, das Nibelungenlied vorzutragen. Jede wirft ihre eigenen Fragen auf (beispielsweise "Was ist der Schatz?", die einer relativ kurzen, oder "Was soll das?", die einer relativ langen Antwort bedürfen).

Matthias Rummel erklärt sehr lebhaft die Geschehnisse im Nibelungenlied Matthias Rummel hat für seinen Vortrag des Nibelungenliedes einen Zwischenweg gewählt. Er trägt die Inhalte des Nibelungenliedes vor uns setzt die Geschehnisse im Lied in den Kontext der damaligen Zeit.
Beispielsweise erscheint uns Siegfried heute allzu naiv, wenn er Kriemhild zwar zur Frau haben will, sie aber nicht fordert, als ihr Bruder Gunther ihm eine Belohnung anbietet, sondern ganz im Gegenteil sogar sagt, er habe schon alles. Aus heutiger Sicht nicht unbedingt die schlaueste Antwort, wenn man daran denkt, wie viele Geschenke hochrangige Manager und Politiker anhäufen, gerade die, die eigetnlich eh schon alles haben. Aber für die damalige Zeit war es nur konsequent. Denn damals schenkte immer nur der Herr seinem Gefolge. Siegfried als gleichberechtigter König konnte also Kriemhild nicht als Belohnung annehmen. Das war ihm unmöglich. Man stelle sich sowas heutzutage mal vor.

Natürlich folgt Matthias Rummel dabei dem Interpretationsansatz, den er auch in dem mit seinem Freund Ralf Nievelstein herausgegebenen Buch "Nibelungen - Eine sehr originale Geschichte" verfolgt (siehe auch Webseite des Buches), nämlich dem von der Warnung an die Herrschenden vor deren Streben nach der Weltherrschaft.

Der Vortrag wurde mit großem Erfolg erstmals aus Anlaß des Nibelungentages am 29.06.2009 im Nibelungensaal des alten Rathauses in Lorsch gehalten.
Seither erfreut er sich zu den verschiedensten Anlässen größter Beliebtheit.

MR